{"id":3346,"date":"2025-02-10T08:53:05","date_gmt":"2025-02-10T08:53:05","guid":{"rendered":"https:\/\/ex-in-bw.de\/?post_type=mec-events&p=3346"},"modified":"2025-02-10T08:53:05","modified_gmt":"2025-02-10T08:53:05","slug":"anima-l-sammlung-prinzhorn","status":"publish","type":"mec-events","link":"https:\/\/ex-in-bw.de\/events\/anima-l-sammlung-prinzhorn\/","title":{"rendered":"Anima L – Sammlung Prinzhorn"},"content":{"rendered":"
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Anima-L<\/h1>\n

Tierdarstellungen in der Sammlung Prinzhorn<\/h2>\n<\/div>\n

5. Dezember 2024 bis 30. M\u00e4rz 2025<\/h3>\n
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Anonym, Teufelsziege, 1926, Inv. Nr. 4995. \u00a9 Sammlung Prinzhorn, Universit\u00e4tsklinikum Heidelberg<\/figcaption><\/figure>\n
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Oskar Friedolin Herzberg, Ohne Titel [Buch mit Noten], vor 1918, Inv. Nr. 3970. \u00a9 Sammlung Prinzhorn, Universit\u00e4tsklinikum Heidelberg<\/figcaption><\/figure>\n<\/div>\n

Die Ausstellung Anima-L pr\u00e4sentiert erstmals eine Vielzahl historischer und zeitgen\u00f6ssischer k\u00fcnstlerischer Werke der Sammlung Prinzhorn, in denen Tiere als Stellvertreter f\u00fcr seelische Ausnahmeerfahrungen auftreten. Tiere veranschaulichen hier Emotionen, sind Projektionsfl\u00e4che f\u00fcr Identit\u00e4t, Mittel zur Kommunikation oder Spiegelbilder menschlichen Verhaltens.<\/p>\n

In \u201eLa Cr\u00e9ation\u201c widmet sich Konrad Zeuner der Erschaffung und Bedeutung von Tier und Mensch. Hans W\u00fchr und Caterina Gendriess zeigen Urtiere und fantastische Gesch\u00f6pfe, die am Beginn der Erde \u201eWirklichkeit gewesen sein k\u00f6nnten\u201c. Das \u00dcberleben des St\u00e4rkeren oder am besten Angepassten steht auch f\u00fcr die Erfahrung in der Anstalt, ebenso wie das ambivalente Motiv der Jagd: Wer ist J\u00e4ger, wer Beute?<\/p>\n

Gesellschafts- oder Psychiatriekritik wird in tierischer Figuration humorvoll oder bissig in Szene gesetzt. Franz Hamminger brandmarkt die Anstalt als \u201eAbdekerei\u201c und stellt Psychiater als Affen und Rhinozerosse dar, die ihre Patient*innen schinden. Und Karl Genzel betitelt sein geschnitztes Holzrelief eines knienden Wiederk\u00e4uers als \u201eKuh, die auf katholisch geht\u201c.<\/p>\n

Tiere mit menschlichen Gesichtsz\u00fcgen sind oftmals Untiere. Als Ungeheuer, Teufel oder D\u00e4monen verk\u00f6rpern sie das Bedrohliche, Unheimliche, Unaussprechliche. Ein Beispiel ist die \u201eTeufelsziege\u201c, die einem Patienten um 1926 im Wald erschienen war und von ihm in einer beeindruckenden Kohlezeichnung umgesetzt wurde.<\/p>\n

Die Sehnsucht nach Geborgenheit und Sexualit\u00e4t findet durch innige, aber auch irritierende Tier-Mensch-Kompositionen Ausdruck. Tiere k\u00f6nnen f\u00fcr Patient*innen Trost und Heilung verhei\u00dfen, etwa in Gestalt des regenerationsf\u00e4higen Ph\u00f6nix. Sie stehen jedoch auch f\u00fcr Ungl\u00fcck, Kummer und Angst wie in den Traumbildern von Lea H\u00fcrlimann. Der Vogel symbolisiert Freiheit, der Schmetterling ist Metapher f\u00fcr Seele, Verwandlung und Auferstehung.<\/p>\n

Reittiere als Vehikel in eine utopische Welt und Hybride zwischen Tier und Mensch, Tier und Technik, Tier und Pflanze, Tier und Architektur oder Tier und Musikinstrument lassen als Sinnbilder f\u00fcr Kreativit\u00e4t eine faszinierende Zwischensph\u00e4re anklingen und \u00f6ffnen das Tor zur Fantasie.<\/p>\n

Neben fantastischen Tiermotiven werden jedoch auch beeindruckend spezifische Studien nach der Natur pr\u00e4sentiert \u2013 die Besatzung der \u201eArche Noah\u201c ist von Insektenskizzen bis zu Raubtierdarstellungen vertreten.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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